Expertenrunde
14 ausgewählte Expertinnen und Experten aus der Praxis machen sich stark für das Forschungsvorhaben und bringen ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Netzwerke ein, um die Bandbreite und die Vielfalt der zivilgesellschaftlichen Beiträge und der Engagierten für die Forschung zu erschließen. Sie repräsentieren verschiedene zivilgesellschaftliche bildungsrelevante Handlungsfelder, kommen aus unterschiedlichen Regionen und arbeiten lokal, überregional oder bundesweit.
„Es fehlen bisher umfassende empirische Untersuchungen zur Kooperationspraxis von Kommunen und Zivilgesellschaft im Bildungsbereich. Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben können hilfreich sein, um kommunale Bildungslandschaften insgesamt und damit einhergehende Steuerungsansätze weiterzuentwickeln. Für blühende und lebendige kommunale Bildungslandschaften braucht es die Kooperation der vielfältigen Akteure vor Ort, die unterschiedliche Stärken einbringen. So gelingt eine echte staatliche, kommunale und zivilgesellschaftliche bildungspolitische Partnerschaft vor Ort.“
"Ohne das ehrenamtliche Engagement vor Ort wäre vieles nicht möglich. Oftmals würde niemand bei einem Brand zum Löschen kommen, keine Aufführung eines Chors erfolgen, im Sportverein gäbe es keine Angebote. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Wie stiften macht auch ehrenamtliches Engagement glücklich. Man kann Dinge bewegen und verändern.
Häufig ist dieses vielfältige Engagement den Menschen aber gar nicht bewusst. Hier setzt das Forschungsvorhaben Zivilgesellschaft und Bildung an. Wir möchten den ehrenamtlichen Einsatz im Lerncafé, dem Mehrgenerationenhaus, als Mentor, bei der Azubibegleitung sichtbar machen. Wenn belastbare Zahlen, Daten, Fakten vorliegen, können wir gemeinsam die Bedingungen für das Ehrenamt im Bildungsbereich verbessern. Als Stiftung Standortsicherung fördern wir im Kreis Lippe u.a. die Bereiche Bildung und Ehrenamt. Deswegen liegt uns diese Studie ganz besonders am Herzen."
"Bildungskooperationen – auch zwischen formalen und non-formalen Bildungsakteuren – kommen immer wieder aufgrund zufälliger Begegnungen, spontaner Projektideen oder auf Initiative besonders engagierter Menschen zustande.
Dieses Engagement zu bündeln oder überhaupt erst sichtbar zu machen – in kommunale Bildungslandschaften zu integrieren und den Mehrwert hervorzustellen, ist von großer Relevanz –, ist damit ein entscheidender Faktor für uns, am Verbundforschungsprojekt teilzuhaben.
Entscheidungsträger müssen dieses große gesellschaftliche Potential anerkennen und non-formale und informelle Angebote 'mitdenken'."
"Ich engagiere mich für das Forschungsvorhaben, weil es mir wichtig ist, sichtbarer werden zu lassen, welche Beiträge zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen bereits von der Zivilgesellschaft - sehr häufig als Ehrenamt - geleistet werden und welche enormen Potentiale hier noch schlummern. Der 'Lebensabend' hat sich in einen 'Lebensnachmittag' verwandelt. Ältere haben viel mehr Lebenszeit und können sich zu ihrem eigenen - und zum Wohle aller sinnstiftend engagieren . Wir brauchen ein neues Verständnis des Alters im Sinne selbst-bestimmter gesellschaftlicher Teilhabe aktiver 'seniors'. Nicht alles kann vom Staat geleistet werden. Allerdings ist es dessen Aufgabe, durch nachhaltige strukturelle Förderung zivilgesellschaftliches Engagement zu ermöglichen.“
"Es ist längst überfällig, die vielfältigen Bildungsangebote in der Zivilgesellschaft sichtbar zu machen und auch als solche zu benennen. Erst wenn sich Initiativen, Vereine und Verbände selbst als potentielle Partner in der Bildungslandschaft begreifen und von formalen Bildungsstätten als solche ernst genommen werden, können wir Strategien entwickeln für gewinnbringende Kooperationen. Das Projekt ist ein Anfang, und ich freue mich sehr, dass wir uns mit unserem bayernweiten Netzwerk unterschiedlichster Partner daran beteiligen können. Bleibt zu hoffen, dass die Zivilgesellschaftsforschung in Deutschland weiter Fahrt aufnimmt und belastbare Zahlen und Fakten liefert, um die Potenziale der Zivilgesellschaft noch stärker zu nutzen und bürgerschaftliches Engagement kooperativ einzubinden bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen."
„Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt die Leistungen und das Potenzial der Migrantenorganisationen für gute Bildung und Chancengerechtigkeit in den Blick nimmt. Elternvereine oder Migrantenorganisationen sind ein integraler Bestandteil der Zivilgesellschaft, jedoch sind sie nicht in allen Lebensbereichen sichtbar. Daher engagiere ich mich für das Forschungsvorhaben.“
"Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt die Leistungen und das Potenzial der Zivilgesellschaft für gute Bildung und Chancengerechtigkeit in den Blick nimmt. Kita- und Schulfördervereine sind wirksame Akteure, denn sie können unkompliziert und entsprechend der lokalen Herausforderungen ihren jeweiligen Bildungsstandort unterstützen. Sie bieten zusätzliche Erfahrungsräume und stärken die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen. Solche Beiträge werden durch das Projekt nun an Sichtbarkeit gewinnen. Angesichts der aktuellen Bildungskrise ist es wichtig, dass staatliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen zusammenarbeiten, um gute Bildung für alle zu bieten. Gute Bildung hat positive Auswirkungen auf alle Bereiche unserer Gesellschaft und ist somit eine nachhaltige Investition in unsere Zukunft."
„Durch die Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Akteuren vor Ort können kommunale Bildungslandschaften konkret gestaltet und ausgebaut werden. Dieser Schatz soll gehoben und deutlich sichtbarer werden.“
„Das Ehrenamt ist in der Krise, das ändern keine Sonntags- und Schönwetter-Reden. Um den künftig noch größeren Herausforderungen begegnen zu können, braucht es möglichst viele valide Daten und Fakten. Mit diesen gelingt es hoffentlich, bei Politik und Verwaltung (aber auch bei der Wirtschaft) mehr Unterstützung für den so viel zitierten „Kitt der Gesellschaft“ zu erlangen. Das ist es, was mich antreibt, bei dieser großartigen Initiative mitzumachen. Möge sie am Ende erfolgreich sein und die Bedingungen für die Zivilgesellschaft verbessern können.“
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Stiftungen für Bildung e.V., Träger des Netzwerkes Stiftungen und Bildung
Forschung Zivilgesellschaft und Bildung
Dr. Sara Sohrabi, Wissenschaftliche Referentin
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E-Mail: sara.sohrabi@stiftungen-bildung.de