Stiftungsnetzwerk Bildung in Nordrhein-Westfalen
Hier finden Sie Rückblicke auf die jüngsten Sitzungen des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen. Zu einem Überblick über weitere aktive und in Planung befindliche Stiftungsnetzwerke Bildung auf Länderebene gelangen Sie hier.
Die nächste Sitzung findet im Frühjahr 2025 statt. Bei Fragen zu dieser Sitzung wenden Sie sich gern direkt an Laura Danzeisen.
Zur 18. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen trafen sich am 09. Oktober 2024 auf Einladung der Bildung & Begabung gGmbH 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Wissenschaftszentrum in Bonn. Neben vertiefenden Projektvorstellungen aus der Runde wurden Befunde des Forschungsprojekts „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in Kommunalen Bildungslandschaften“ zum Thema Kooperation vorgestellt und im Kontext quartiersbezogener Vernetzung besprochen.
Die Projekte
Acht Bildungsprojekte wurden kurz vorgestellt, von denen vier intensiver besprochen und diskutiert wurden.
Die Bildung & Begabung gGmbH präsentierte ihr Vorhaben „Allianz für Schule Plus“, das für eine systemische Verzahnung von schulischem und außerschulischem Lernen wirbt und dafür die Grundlagen an Transparenz, Kooperationsbefähigung und für das Zusammenfinden von Schule und außerschulischen Partnern schaffen will. Die Runde gab Hinweise, die zum Gelingen beitragen können. „Demokratieförderung im Rahmen der DSS-Learning Journey“ stellte Digital School Story gUG vor, in der ein kompetenter, urteilskritischer Medienumgang von Jugendlichen im Zentrum steht, die diese durch das Erarbeiten von 60-sekündigen thematischen Videofilmen in der Schule erproben. Fragen nach Ressourcen, Teilhabe, Datenschutz und Auswahl der Schulen wurden diskutiert. Die drei RheinEnergieStiftungen führen 2024-2026 ein sozialraumorientiertes Projekt durch: „Gemeinsam im Quartier – Zukunftsquartier Wahn“, in dem zivilgesellschaftliche Organisationen mit Bürgerinnen und Bürgern vor Ort gemeinsam das Quartier gestalten und stärken wollen. Fragen wie, wie lässt sich Nachhaltigkeit gewährleisten und wie stark ist die kommunale Verwaltung eingebunden, wurden sich bedingend erörtert. Schule im Aufbruch gGmbH präsentierte die „Transformationsbegleitung für Schulen – Mit professioneller Begleitung zur zukunftsfähigen Schule“, in der in einem zweijährigen Prozess Schulgemeinschaften qualifiziert und begleitet werden, um aus sich selbst heraus Schule ganzheitlich weiterentwickeln zu können. Die Transformationsbegleitung kostet Geld, was die Frage aufwarf, wie gerade diejenigen, die besonders von solch einem Prozess profitieren, auch daran teilnehmen können.
Schwerpunktthema: Quartiersbezogene Vernetzung auf der Basis der Befunde zu Kooperation aus dem Forschungsprojekt „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in kommunalen Bildungslandschaften“
Der Stiftungen für Bildung e.V. mit dem Netzwerk Stiftungen und Bildung und das Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), erforscht seit Anfang 2023 bis Ende 2024 die Rolle und Bedeutung von „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in kommunalen Bildungslandschaften“. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Frau Süß stellte zuerst zwei Kapitel der Forschungsbefunde zu den Schwerpunkten „Bildungsbeiträge“ und „Kooperation“ vor, die im Mai 2024 bei der Fachtagung „Zivilgesellschaft macht Bildung“ in der Evangelischen Akademie in Tutzing zuerst präsentiert wurden. Es wurde das Bildungsengagement der Zivilgesellschaft durch repräsentative Umfragen bei Einzelpersonen und Organisationen aufgeschlüsselt und durch Fokusgruppeninterviews in Dialogrunden in allen Bundesländern Kooperationsstrukturen und -merkmale im Sozialraum zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren ergänzt. Ergebnis ist, dass Bildungsangebote in allen gesellschaftlichen Handlungsfeldern der Zivilgesellschaft zu finden sind, sich dennoch ein großer Teil der Akteurinnen und Akteure nicht als Bildungsakteure versteht. Damit sind sie als Bildungsakteure schwer ansprechbar. Die Studie weist nach, dass über 28 % der Erwachsenen Bildungsangebote im Rahmen ihres freiwilligen Engagements erbringen. Die Bildungsakteure sind altruistisch und zielorientiert unterwegs und wollen (gesellschaftliche) Probleme lösen, aber auch Spaß dabei haben. Bildungsakteure bieten nicht nur ihrerseits Bildungsbeiträge an, sondern qualifizieren sich dabei immer auch selbst, damit zeigt das Bildungsengagement eine Wechselwirkung. Bildungsengagement Einzelner ist oftmals an Organisationen gebunden und findet zu großen Teilen regelmäßig mit großer Verbindlichkeit statt. Dabei sind Kooperationen und Netzwerkarbeit oft die Voraussetzung für das Gelingen der Arbeit. Somit sind zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure und Organisationen per se geborene Partner für lokale Kooperationsstrukturen, werden aber noch viel zu selten in die Entwicklung kommunaler Bildungslandschaften eingebunden.
Für die quartiersbezogene Vernetzung und Kooperationen wurden die Notwendigkeit gemeinsamer Zielsetzungen, das Herausarbeiten des Mehrwerts der Kooperationen für jeden Beteiligten diskutiert und festgestellt, dass es hilft, ein „handfestes Problem“ zu haben, das als Treiber für Kooperationen dienen kann. Kritisch gesehen wurde die Projektförderlogik mit begrenzten Engagementzeiträumen, die kontrapunktisch zu einer dauerhaften Vernetzungsstruktur steht (Vertrauenskultur) und dadurch eine systemische Veränderung der gemeinsamen Bildungsentwicklung vor Ort erschwert. Angesprochen wurde auch die mögliche Rolle von engagierten Stiftungen als Brückenbauer und „Übersetzer“ zwischen unterschiedlichen Akteursebenen vor Ort.
In der nächsten Sitzung – voraussichtlich im April 2025 –, will sich die Runde selbstreflexiv mit dem „Selbstverständnis von und Verhältnis zwischen Förderern und Geförderten“ befassen. Der Ort für das Treffen wird noch festgelegt.
Rund 60 Teilnehmende trafen sich zur 17. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen auf Einladung des Deutschen Jugendherbergswerks Landesverband Rheinland e.V. am 21. Februar 2024 in Düsseldorf in der Jugendherberge. Neben den ausführlichen Projektvorstellungen stand die Begegnung und das Gespräch mit der Ministerin für Schule und Bildung in Nordrhein-Westfalen, Dorothee Feller, im Zentrum des Treffens.
Die Projekte
Neun zivilgesellschaftliche Organisationen warben mit ihren Bildungsprojekten um intensiven Austausch, von denen vier vertieft vorgestellt und diskutiert wurden.
Der „Initiativkreis Ruhr“ stellte sein Unterstützungsangebot „Career Center“ an Schulen zur beruflichen Orientierung für Jugendliche vor, das Lehrer entlasten und Schülerinnen und Schülern eine bessere Zukunftsperspektive bieten kann. Nach einer Pilotphase soll das Modell auch an andere Schulen gebracht werden. „KRASS e.V. Kulturelle Bildung für Kinder“ mit „Bildung beginnt mit Kunst!“ bietet Kindern und Jugendlichen gerade im schwierigen sozialen Umfeld durch ihr mobiles Atelier aufsuchend kulturelle Bildung an. Problematisch ist selbst nach mehr als 15 Jahren anerkannt erfolgreicher Arbeit die prekäre Finanzierung. Im Rahmen seiner neuen Initiative „Zukunftsmission Bildung“ ist ein Schwerpunkt des Stifterverband e.V. die „Allianz für Lehrkräfte“. Dabei wurden wichtige Schritte zur Entwicklung der Lehrkräftesituation erarbeitet, die die Politik zu Veränderungen mobilisieren soll. „StoryAtelier“ gGmbH mit „Imaginatives – Schüler:innen machen Zukunft!“ nutzt agile und innovative Methoden entlang der 17 Nachhaltigkeitsziele, um in Kleingruppen schulbegleitend die Lernfreude für Kinder und Jugendliche zu befördern. Herausforderung ist die Verbreitung und Verstetigung der Angebote.
Schwerpunktthema: Gespräch mit der Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen zur Bedeutung und Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft.
In den vergangenen Treffen des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen wurden von den Beteiligten Positionen zur Bedeutung und dem Beitrag zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure erarbeitet und konnten nun mit der Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Dorothee Feller, in der Sitzung besprochen werden. Deutlich wurde, dass Demokratiebildung, Werte- und Kompetenzentwicklung von Kindern und Jugendlichen an Schulen gestärkt werden sollten, dabei können Stiftungen, Vereine und andere zivilgesellschaftliche Engagierte eine zunehmend wichtige Rolle spielen und tun dies bereits. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Zugang zu den Schulen möglichst koordiniert erfolgt. Mit dem Beginn des Startchancenprogramms ebenso wie beim Ganztagsausbau wird die Verzahnung mit dem sozialräumlichen Umfeld und den dort Engagierten zwangsläufig, das bietet neue Chancen der Kooperation und der systematischen Verankerung von Bildungspartnerschaften auch in neuen Konstellationen mit der Zivilgesellschaft.
In der nächsten Sitzung in der zweiten Jahreshälfte werden Ergebnisse des Forschungsprojekts „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in Kommunalen Bildungslandschaften“ zum Thema Kooperation vorgestellt und in den Kontext quartiersbezogener Vernetzung gestellt.
Die 16. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen konnte auf Einladung des Deutschen Jugendherbergswerks Landesverband Rheinland e.V. am 23. August 2023 in Düsseldorf in der Jugendherberge mit 50 Teilnehmenden stattfinden. In der Sitzung stand neben den Projektvorstellungen die Frage nach der Rolle und Bedeutung der Zivilgesellschaft und des bürgerschaftlichen Engagements für die Bildungsentwicklung im Zentrum der Diskussionen.
Die Projekte
Von den sieben Projekten, die Engagierte aus Vereinen, Stiftungen, Initiativen und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen vorstellten, wurden drei ausführlicher besprochen.
Die ‚Bertelsmann Stiftung‘ beschäftigt sich mit Engagement junger Menschen für Demokratie (und die Gesellschaft) und stellte die Frage, wie man es schaffen kann, trotz Rückgang des Interesses am freiwilligen sozialen Jahr, diesem mehr Bedeutung als ein Orientierungsjahr zukommen zu lassen, das idealerweise die Bandbreite der Jugendlichen gleich welcher sozialen Herkunft oder Geschlecht anspricht. Hilfreich sei, das Angebot stärker in Kommunale Bildungslandschaften einzubinden. Einig sind sich alle Beteiligten, dass Engagement und Engagement lernen einen wichtigen persönlichen wie gesellschaftlichen Beitrag leisten kann, doch die Frage bleibt, wie sich dieses Angebot attraktiver (auch finanziell) gestalten lässt. Die ‚Victor Rolff Stiftung und das ‚Science College Overbach‘ stellten ihr zweijähriges Schülerstipendium vor, das in einem breiten konzeptionellen Ansatz MINT-Themen in Sommerwerkstätten und weiteren Angeboten mit anderen Disziplinen durch inhaltlichen Brückenschlag verbindet, wie zum Beispiel mit Kunst. Wie lässt sich die Wirkung des Programms pädagogisch sensibel und ohne „Messwut“ bewerten, ist eine der gestellten Fragen an die Runde. ‚STEP e.V.‘ plant, Erklärvideos für Eltern zu entwickeln, die den lösungsorientierten Umgang mit alltäglichen Familiensituationen vorstellen. Die Runde widmete sich der Fragestellung, wie man die Zielgruppe der besonders Unterstützungsbedürftigen am besten erreicht, um ihnen diese Form der Hilfestellung neben anderen wie Coachings und Elternkurse anzubieten.
Schwerpunktthema: Fragenkatalog und erste Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in Kommunalen Bildungslandschaften“
Der Stiftungen für Bildung e.V. mit dem Netzwerk Stiftungen und Bildung und das Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) führen das zweijährige Forschungsprojekt durch, um die Rolle und Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Engagements für Bildung zu untersuchen. Ziel ist es, mehr Faktenwissen durch eine quantitative Umfrage gerichtet an Einzelpersonen und Institutionen ergänzt durch Dialogrunden für eine qualitative Vertiefung zu erlangen, mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen für Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu formulieren sowie ein neues Forschungsfeld Bildungs- und Engagementforschung zu eröffnen. Das Forschungsprojekt wird von einem Expertenbeirat aus dem Netzwerk begleitet.
Die Umfrage läuft noch und wird verlängert, da die Rückläufe zähflüssig sind. Das wirft die Frage auf, wieviel Engagement und Zeit die zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure bereit sind, in eine Art der Selbstvertretung ihrer Interessen zu investieren. Wenn sie es nicht selbst tun, wer dann? Auch wurde diskutiert, welche vertiefenden Fragen zur Kooperation von Engagierten mit Gleichgesinnten, aber aus unterschiedlichen Bereichen wie kommunale Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, in den Dialogrunden vor Ort von Interesse sein könnten. Die Diskussion der ersten Einblicke in die Forschungsfragen zeigt, wie wichtig es ist, über diese Themen auch innerhalb der zivilgesellschaftlichen Akteure zu diskutieren, da die unterschiedlichen Hintergründe und Rahmenbedingungen der heterogenen Zivilgesellschaft zwar die unterschiedlichen Perspektiven erklären, die es jedoch zu synchronisieren gilt, wenn man in der Politik und der Öffentlichkeit als gleichberechtigter Partner wahrgenommen werden will.
Die Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Dorothee Feller, hat die Einladung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen zu einer gemeinsamen Gesprächsrunde erhalten. Diese könnte Anfang 2024 erneut auf Einladung des Deutschen Jugendherbergswerks Landesverband Rheinland e.V. in Düsseldorf stattfinden.
Auf Einladung der Kommunalen Stiftungen und der Abteilung Bildungsmanagement im Amt für Schule und Weiterbildung der Stadt Münster haben sich über 40 Beteiligte des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen zur 15. Sitzung am 07. Februar 2023 in Münster getroffen und sich mit aktuellen Befunden und Fragestellungen rund um Aspekte von Bildung in einem weiten Verständnis befasst.
Zu Beginn der Sitzung wurde auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht, sich dringend als Vertreterinnen und Vertreter einer demokratisch gesinnten Zivilgesellschaft für den Erhalt und die Stärkung einer freiheitlichen Demokratie angesichts einer zunehmenden Zersetzungsenergie rechter Gruppen einzusetzen. Die Zivilgesellschaft sollte trotz ihrer Heterogenität hier im Schulterschluss Entschlossenheit zeigen. Die „Weimarer Erklärung über die Grundlagen und Aufgaben historischer, politischer und kultureller Bildung“ sowie die „Weimarer Erklärung für ein solidarisches Miteinander“ bieten hierfür Anknüpfungsmöglichkeiten.
Die Projekte
Neun Projekte wurden aus der Runde der beteiligten Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen, Stiftungen, Initiativen und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen vorgestellt, von denen vier genauer betrachtet und diskutiert wurden.
Die ‚Kinderstiftung Lesen bildet‘ aus Neuss berichtete über das zehnjährige abgeschlossene Vorhaben Vivo-Zukunftschancen für Kinder am Übergang in die Sekundarstufe I, das Kinder aus der Grundschule in die weiterführende Schule begleitete. Dafür wurde ein Baukasten aus Unterrichtsmaterialien entwickelt, der bundesweit zur Verfügung steht. Die ‚Stiftung Westfalen-Initiative‘ setzt mit ihrem Programm Gemeinsam Erziehen in Elternhaus und Grundschule (GEEG) auf ein Konzept der positiven Erziehung, das Lehrkräfte und Eltern für den Bildungserfolg der Kinder zusammenbringt und für das sie weitere Kommunen und Schulen gewinnen möchte. Die ‚Werkstatt für digitale Bildung & Kommunikation‘ präsentierte das Online-Redaktionssystem digi.repoter „LEAD & LEARN“, mit dem Lehrkräften und Grundschulkindern der Weg geebnet wird, selbständig Online-Schulzeitungen zu erstellen. Die ‚Claudius Akademie‘ fragte die Runde, wie man die Corona-Folgen wahr- und ernstnehmen kann, die die Pandemie bei Kindern und Jugendlichen hinterlassen hat und deren Aufarbeitung zu sehr den Betroffenen selbst überlassen wird. Alle sind sich einig, dass diese Aufgabe nur gemeinschaftlich zu lösen sein wird und sehr ernstgenommen werden muss.
Schwerpunktthema: Erarbeiten von Schwerpunkten und Fragestellungen für eine spätere Diskussion mit der Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen
Wie wichtig ist die Zivilgesellschaft für Bildung in Deutschland, und welche Bedeutung haben zivilgesellschaftliche Beiträge für die individuellen Bildungserfolge? Was zeichnet die zivilgesellschaftlichen Bildungsbeiträge und -akteure aus, worin liegt der Mehrwert, mit der Zivilgesellschaft im Bildungsbereich zusammenzuarbeiten?
Die Runde erarbeitete Positionen und Haltungen und formulierte Fragestellungen, die sich nach außen in Richtung Politik, Verwaltung und öffentliche Wahrnehmung ebenso wie nach innen in die eigene Akteurslandschaft richtete. Einig waren sich alle darin, dass die akute angegriffene Bildungsbilanz (Lehrermangel, vielfältige Entwicklungsdefizite bei Kindern und Jugendlichen) in Deutschland ein Indikator für den richtigen Zeitpunkt ist, sich als Zivilgesellschaft deutlich stärker und selbstbewusster als Bildungsakteur zu positionieren.
Es wurde beschlossen, für die nächste Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen die Ministerin für Schule und Bildung des Landes NRW im Hoch-/Spätsommer 2023 in Düsseldorf einzuladen.
Nachtrag: Dieses Treffen wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 stattfinden, siehe 16. Sitzung.
Am 23. August 2022 trafen sich die Beteiligten des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen zu Gast bei der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh und erörterten im Fachgespräch die Fragen „Gemeinsam, aber wie? Wie können zivilgesellschaftliche Akteure relevanten Bedarf in Schulen identifizieren, Projekte als Lösungsangebote entwickeln und diese in Schulen bringen und verstetigen?“ am Beispiel der Initiative Schule und digitale Bildung im Kreis Gütersloh.
Die Projekte
Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Stiftungen, Vereinen und Initiativen trafen sich auf Einladung der Bertelsmann Stiftung, um sich im fachkollegialen Austausch über ihre Arbeit, ihre Ideen und Fragestellungen auszutauschen. Wie in der vorherigen Sitzung wurde auch über die Beobachtungen und Erfahrungen in Folge des Kriegs in der Ukraine in Bezug auf die eigene Arbeit gesprochen.
Sieben Projekte wurden kurz präsentiert und daraus drei für die vertiefte Besprechung ausgewählt: Die RheinFlanke stellte den Hope HUB zur Nutzung der gesamten Expertise der RheinFlanke unter einem Dach mit dem Ziel der (sportbasierten) Kompetenzförderung Jugendlicher und als Jobcoaching und die damit zusammenhängende Wirkungslogik vor. Der Alfa-Selbsthilfe Dachverband e.V. erläuterte den Anwesenden die Notwendigkeit, sich verstärkt mit den Bedürfnissen der Menschen mit Lese- und Rechtschreibdefiziten auseinanderzusetzen und die Alfa-Selbsthilfegruppen bundesweit auszubauen. Alfa-Selbsthilfegruppen sollen sich digital vernetzen können, dafür benötigen die Beteiligten Unterstützung auf vielen Ebenen. Der Stiftungsfonds der Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität stellte seinen Klimakoffer vor, der im Bildungsprogramm „Der Klimawandel. Verstehen und handeln“ als umfassendes Unterrichtsmaterial mit Versuchsanordnungen für die Lehrer- und Schülerschaft dienen kann und für den Transferunterstützung nach Nordrhein-Westfalen gesucht wird.
Schwerpunktthema: „Gemeinsam, aber wie? Wie können zivilgesellschaftliche Akteure relevanten Bedarf in Schulen identifizieren, Projekte als Lösungsangebote entwickeln und diese in Schulen bringen und verstetigen?“
Christian Ebel, Geschäftsführer des Zentrums für digitale Bildung und Schule gGmbG im Kreis Gütersloh, und Dr. Norbert Kreutzmann, Leiter des Bildungsbüros, im Kreis Gütersloh, stellten das gemeinsame Vorhaben „Schule und digitale Bildung“ zur Schul- und Unterrichtsentwicklung in der Bildungsregion Kreis Gütersloh vor, das nach einer ersten sehr erfolgreichen fünfjährigen Arbeitsphase in die zweite geht. Im Vorhaben geht es um die digitale Entwicklung aller Schulen im Kreis in einer staatlich-kommunalen Verantwortungsgemeinschaft gemeinsam mit allen Partnern (BR/Schulaufsichten, Kreis, Bildungsbüro, Zivilgesellschaft), der Absicherung und Verankerung in den Gremien der Bildungsregion und der Überwindung der Grenzen innerer und äußerer Schulangelegenheiten.
Davon abgeleitet wurden die Fragen diskutiert, „wie können zivilgesellschaftliche Akteure relevanten Bedarf in Schulen identifizieren?“, „wie können zivilgesellschaftliche Akteure Projekte als Lösungsangebote entwickeln“ und „wie können zivilgesellschaftliche Akteure diese Projekte in Schulen bringen und verstetigen?“. Bei allen Antworten stand im Vordergrund, dass dies nur gelingen kann, wenn es ein gemeinsames Vorgehen mit allen Beteiligten gibt, eine gute und regelmäßige Kommunikation und eine verbindliche Kooperation. Komplexe Prozesse lassen sich nur gemeinsam mit den verantwortlichen Bildungsakteuren vor Ort bearbeiten.
Es wurde beschlossen, einen Besuch der Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen in 2023 anzustreben und die thematische Vorbereitung in der nächsten Sitzung als Fachthema anzusetzen.
Am 23. März 2022 diskutierten die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen zum Schwerpunktthema „Bildung für nachhaltige Entwicklung. Zivilgesellschaftliche Vorhaben im Kontext kommunaler Entwicklungsprozesse“ zu Gast bei ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH in Bonn.
Die Projekte
35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Stiftungen, Vereinen und Initiativen trafen sich persönlich, um sich einem fachkollegialen Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen zu widmen. Dabei wurden auch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die eigenen Aktivitäten und die damit zusammenhängenden Überlegungen besprochen.
Sieben Projekte wurden kurz vorgestellt, davon drei für die vertiefte Besprechung ausgewählt: die Initiative Schule im Aufbruch gGmbH gab einen Einblick in das FREI DAY Accelerator Programm NRW; der Rockid.one e.V. stellte das Programm „Azubis an Schulen“ vor; die Werkstatt für digitale Bildung & Kommunikation gUG präsentierte „digi.report – Schülerzeitung für alle!“. Die zentrale Frage in der Diskussion der Vorhaben war, wie man aus einem gelungenen Projektansatz (in Schulen) zu einer Verbreitung der Projektidee kommen kann.
Schwerpunktthema: Bildung für nachhaltige Entwicklung. Zivilgesellschaftliche Vorhaben im Kontext kommunaler Entwicklungsprozesse
In der 12. Sitzung hatte das Stiftungsnetzwerk Bildung in Nordrhein-Westfalen über die Bedingungen und den Zusammenhang von Projektgestaltung und Prozessen auf der lokalen Ebene gearbeitet. Am Beispiel des gesellschaftlichen Megathemas Bildung für nachhaltige Entwicklung führte Dr. Marco Schmidt, Leitung Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune (BNE) Kompetenzzentrum für Prozessbegleitung und Prozessevaluation (Standort Nord-West), in das Modellvorhaben BNE Kompetenzzentrum ein und stellte die Rolle und Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Organisationen darin vor. Am Beispiel unterschiedlicher beteiligter Kommunen wurde das Vorgehen, lokal engagierte zivilgesellschaftliche Akteure in die Entwicklung von Kommunen hin zu nachhaltigkeitsorientierten Kommunen einzubinden, demonstriert.
In der Diskussion wurde über die Möglichkeiten und Grenzen des Programms ebenso gesprochen wie über die unterschiedlichen Zugänge zur Zivilgesellschaft und deren Einbettung in die lokalen Prozesse. Deutlich wurde, dass die Entwicklung hin zu einer nachhaltigkeitsbewussten Kommune nicht ohne die Kompetenzen und Beiträge der Zivilgesellschaft gelingen kann.
Für die nächste Sitzung wurde resultierend aus der Projektediskussion beschlossen, das Gespräch mit Verantwortlichen für den Schulsektor zu den Fachfragen „Gemeinsam, aber wie? Wie können zivilgesellschaftliche Akteure relevanten Bedarf in Schulen identifizieren, Projekte als Lösungsangebote entwickeln und diese in Schulen bringen und verstetigen?“ zu suchen.
Am 6. Oktober 2021 diskutierten die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen über das Schwerpunktthema „Vom Prozess zum Projekt – Analyse und Rahmenbedingungen?“ zu Gast bei SCHULEWIRTSCHAFT Nordrhein-Westfalen.
Die Projekte
20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich nach langer Zeit wieder persönlich, um sich kollegial zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag auszutauschen. In der Projektvorstellung boten die Stiftung TalentMetropole Ruhr gemeinsam mit SCHULEWIRTSCHAFT Einblick in die Berufsorientierung Klasse 7; die Zukunftsstiftung Bildung in der GLS Treuhand stellte ihr Mentoringprogramm „Zukunftsbande“ vor; NELA Next Economy Lab erläuterte ihr Modellvorhaben in Bonn, klimaneutrale Schule vorbildhaft unter Beteiligung der Schülerinnen und Schüler zu entwickeln; Education Y und Balu und Du präsentierten ihr Pilotvorhaben, in kooperativem Vorgehen mehr Sichtbarkeit und mehr Wirkung zu erzielen.
Schwerpunktthema: Vom Prozess zum Projekt – Analyse und Rahmenbedingungen?
Sabine Süß, Leiterin der Koordinierungsstelle, führte in den Workshop zum Schwerpunktthema ein. Projekte werden immer durch einen Anfang und ein Ende definiert. Sie sind in einen Kontext eingebettet, es gibt Anlässe für die Entwicklung von Projekten, Aufgabenstellungen und Ziele, die verfolgt werden. Die Frage, die den Workshop einleitete, lautete, wie sehr sind uns diese Kontexte bei der Entscheidung für die Entwicklung, Durchführung und Implementierung eines Projekts bewusst?
In einem Workshop wurden in getrennten Gruppen Analysen zu den Grundbedingungen für Projekte und Prozesse durchgeführt. Projekt: Nach welchen Kriterien entscheiden, entwickeln und bewerten Sie die Bedeutung Ihrer Projekte? Wie beziehen sich die Projekte in Ihrer Organisation aufeinander? Was sind charakteristische Schnittstellen zu Dritten in Ihren Projekten?
Prozess: Welche Informationen zum Prozess benötigen Sie zur Entwicklung von Projekten? Wie gewährleisten Sie die Nachhaltigkeit? Wie gestalten Sie Zusammenarbeit mit Dritten? In der gemeinsamen Diskussion wurden die Bedingungen priorisiert und davon abgeleitet die Rahmenbedingungen für das Zusammenspiel von Prozessen und Projekten definiert.
In der Diskussion wurde deutlich, dass je nach Zielsetzung und Selbstverständnis der Organisation die Bewertung der Grundfrage, wie sehr bei der Entwicklung oder Durchführung von Projekten der Prozess in den Blick genommen wird, in dem das Projekt in der Bildungslandschaft wirken soll, stark variiert.
Für die nächste Sitzung wurde deshalb ein inhaltliches Thema gewählt, an dessen Beispiel die Einbettung in den lokalen Prozess beleuchtet werden kann. Fachthema der nächsten Sitzung, die auf Einladung von Engagement Global in Bonn stattfinden wird, lautet „Bildung für nachhaltige Entwicklung. Zivilgesellschaftliche Vorhaben im Kontext kommunaler Entwicklungsprozesse“ (Arbeitstitel) gewählt.
Am 6. Oktober 2020 diskutierten die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen über das Schwerpunktthema „Wie lässt sich erfolgreicher Transfer von Projekten gestalten?“ in den Räumen der Jugendherberge Duisburg zu Gast beim Deutschen Jugendherbergswerk, Landesverband Rheinland e.V..
Die Projekte
19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besprachen persönlich ihre Vorhaben, Ideen und damit zusammenhängende Fragestellungen, die sie in ihren Stiftungen und Organisationen bearbeiten. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Vorhaben „Gesundes Frühstück – Starke Kinder“ des Christlichen Jugenddorfes (CJD) Zehnthof Essen, „Champs Köln – Ein Integrations-und Gleichberechtigungsprojekt für Demokratie & Menschrechte gegen extremistische Ideologien“ von HennaMond e.V., das Mentoringprogramm „WEICHENSTELLUNG“ der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und „MINT Livestream“ der Dr. Hans Riegel-Stiftung. Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: Wie lässt sich erfolgreicher Transfer von Projekten gestalten?
Sabine Süß, Leiterin der Koordinierungsstelle des Netzwerkes Stiftungen und Bildung, präsentierte eine Zusammenfassung der wichtigsten Rahmenbedingungen und Aspekte, die beim Transfer von gemeinwohlorientierten Vorhaben wesentlich sind. Zuerst erläuterte sie die Grundlagen für einen gesteuerten Transferprozess, um dann die wesentlichen Elemente des Vorgehens vorzustellen. Hinzu fügte sie Fragen, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Transfermaßnahme als Orientierung und Hilfestellung dienen können.
Bevor man sich für einen Transfer von Vorhaben oder Erkenntnissen entscheidet, sollte man prüfen, ob etwas, wozu und was sich für einen Transfer eignet. Es sollte sichergestellt sein, dass der Transfergegenstand auch nachgefragt und bekannt ist. Frau Süß differenzierte zwischen einem quantitativen und qualitativen Transfer und wies auf die wesentliche Grundlage für erfolgreichen Transfer hin: Als Grundlage für den Transfer muss ein Verständnis bei allen Beteiligten darüber herrschen, dass es sich um einen zu gestaltenden Prozess handelt, in den der Absender, der „Transfergeber“, und der Adressat, der „Transfernehmer“ gleichberechtigt in einen kommunikativen Arbeitsprozess eintreten. Im Idealfall begleitet der Transfergeber den Prozess mit Maßnahmen, die Hilfestellung bei der Adaption und Implementierung des „Transfergegenstands“ bieten. Zum Abschluss des Beitrags betonte Frau Süß, dass man auch in Bezug auf den Transfer nachhaltiges Handeln im Blick behalten sollte. Das beinhaltet die genaue Prüfung, ob die Maßnahme, das Projekt oder die Erkenntnis auch andernorts wirklich gebraucht werden, dass die notwendigen Rahmenbedingungen für den Transfer geschaffen sind und dass das zu Transferierende in bestehende Strukturen eingebettet wird.
In der anschließenden Diskussion ergänzten und betonten die Anwesenden den Aspekt, dass Transfer von Personen getragen wird. Es müsse im Transferprozess auf „menschlicher Ebene klappen“. Ebenso wurde die Bedeutung des „Loslassens“ des eigenen Projekts beim Transfer und der Adaption hervorgehoben. Man müsse (auch als Förderer) die Demut haben anzuerkennen, dass nicht jedes (eigene) Projekt transferwürdig ist. Das Gelingen von Vorhaben und Transfer könnte verstärkt werden, wenn man sich erst zusammensetzt, den Bedarf klärt und dann gemeinsam Maßnahmen entwickelt.
Für die nächste Sitzung wurde aus der Diskussion zum Transfer heraus die Beschäftigung mit der Thematik „Wie Ausstieg planen? Vom Projektbeginn zum Projektende“ mit einer Einordnung vom Projekt zum Prozess festgelegt.
Mit dem Schwerpunktthema „Kooperation zwischen öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft“ fand am 10. Oktober 2019 die 10. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen statt. Das Netzwerk war zu Gast bei den Stiftungen der Kreissparkasse Köln.
Die Projekte
Rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich intensiv zu Fragestellungen und Vorhaben aus ihrem Arbeitsalltag aus und lernten sich so näher kennen. Die Engagement Global gGmbH, die Stiftung Wissen der Sparkasse KölnBonn und das ZOE. Institut für zukunftsfähige Ökonomien e.V. konnten ihre Projekte vertieft vorstellen und mit den Fachkolleginnen und Kollegen diskutieren. Bei den Präsentationen der Projekte können Ideen besprochen, Fachfragen in der Runde beantwortet und erprobte Projektansätze weitergegeben werden.
Schwerpunktthema: Kooperation zwischen öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft
Den Fachbeitrag zum Thema "Kooperation zwischen öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft" steuerten diesmal Michael Prior, Vorstand und Geschäftsführer der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung und Ina Eversmann, Referat S - Strategische Planung des Landkreises Osnabrück bei. Die gemeinsame Entwicklung einer nachhaltigen Bildungslandschaft im Landkreis Osnabrück wird seit zehn Jahren von Stiftungen und Landkreis gemeinsam vorwärtsgetrieben. Ergänzt wurde der Fachbeitrag durch einen Praxisblick in die hohe Kunst des Projekttransfers von Gisela von Auer, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, am Beispiel des Diesterweg Familienstipendiums.
Wie geht man mit unterschiedlichen Institutionslogiken um, wenn Stiftungen und kommunale Verwaltung zusammenarbeiten? Wie schafft man es, die Eigeninteressen der Beteiligten zugunsten der gemeinsamen Ziele einzuordnen? Diese und andere Herausforderungen wurden intensiv diskutiert. Als Gelingensbedingungen wurden unter anderem eine ausgeprägte Kommunikation, gemeinsame Steuerungsgremien und gemeinsam erarbeitete Ziele ausgemacht. Obwohl diese Art von Kooperation Zeit, Geduld und einen langen Atem brauchen, lagen die Vorteile für die Anwesenden auf der Hand. Einen nachhaltigen Aufbau von erfolgreichen Bildungsstrukturen sowie daraus folgende mittel- und langfristige Wirkung für individuelle Bildungserfolge erreicht man eher, wenn Zivilgesellschaft und Kommune von Beginn an Hand in Hand arbeiten.
Für die nächste Sitzung wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Wie lässt sich erfolgreicher Transfer von Projekten gestalten?“ (Arbeitstitel) als Schwerpunktthema.
Mit dem Schwerpunktthema „Verbesserung der Bildungschancen – Soziale Nachteile im Bildungsbereich überwinden“ fand am 01. April 2019 die 9. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen statt. Das Netzwerk war zu Gast im Stiftungscenter der Sparkasse Neuss in Kooperation mit der Kinderstiftung Lesen bildet.
Die Projekte
Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um sich näher kennenzulernen und sich über ihre Organisationen und ihre jeweiligen Aktivitäten auszutauschen.
Die Initiative Education Y, der Verein STEP e.V. Förderung von Erziehung und Bildung, die Bertelsmann Stiftung, die Dr. Hans Riegel-Stiftung, die Aachener Stiftung Kathy Beys und die Stiftung TalentMetropole Ruhr präsentierten ihre Projekte und hatten Fragestellungen aus ihrem Arbeitsalltag mitgebracht, die sie zur Diskussion stellten. Bei den Präsentationen der Projekte können Ideen besprochen, Fragen beantwortet und erprobte Projektansätze weitergegeben werden.
Schwerpunktthema: „Verbesserung der Bildungschancen – Soziale Nachteile im Bildungsbereich überwinden“
Als besonderer Gast bei der Diskussion des Fachthemas nahm die Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Yvonne Gebauer, an der Sitzung teil. Wilfried Lohre, Partner im Netzwerk Kommunale Bildung (NRW), lud in seinem Vortrag dazu ein, einen ganzheitlichen Blick auf die kommunalen Bildungslandschaften vor Ort zu werfen. Um bessere Bildungschancen für viele, wenn nicht alle, zu erreichen, sei die Kooperation der Bildungsakteure auf lokaler Ebene der entscheidende Hebel. Dieses Thema werde seit Mitte der 90er Jahre intensiv diskutiert, und es habe sich viel getan seitdem. Die zentrale Frage sei aber immer noch, ob die Landesbehörden und die Politik, die Kommune und die zahlreichen zivilgesellschaftlichen Akteure vor Ort zielgerichtet und auf Augenhöhe miteinander kooperieren. Dies setzt voraus, dass sie sich kennen und gemeinsame Kommunikationsorte haben, so wie das Stiftungsnetzwerk Bildung in Nordrhein-Westfalen. Intensiv diskutiert wurde darüber, wie genau Bildungserfolge definiert sind, was die Akteure von fruchtbaren Kooperationen abhält, aber auch was zu gelingender Zusammenarbeit beiträgt, wie zum Beispiel gute Kommunikations- und Koordinationsstrukturen. Das Gespräch des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Nordrhein-Westfalen mit der Ministerin soll in jedem Fall fortgesetzt werden.
Für die nächste Sitzung wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Kooperation von öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft (Arbeitstitel)“ als Schwerpunktthema.