Stiftungsnetzwerk Bildung in Bayern
Hier finden Sie Rückblicke auf die jüngsten Sitzungen des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern. Zu einem Überblick über weitere aktive und in Planung befindliche Stiftungsnetzwerke Bildung auf Länderebene gelangen Sie hier. Die 10. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern wird im Dezember 2024 stattfinden.
Bei Interesse an Einladungen zum Stiftungsnetzwerk Bildung in Bayern wenden Sie sich gerne an Martina Battistini.
40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich im Rahmen der 10. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern im basecamp und auf Einladung der JOBLINGE und der Eleven Gemeinschaft in München über ihre Arbeit und zu den Befunden und Botschaften des Forschungsprojekts „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in kommunalen Bildungslandschaften“ aus.
Die Projekte
Zwei Projekte wurden in der Runde ausführlich diskutiert: Die Siddharta Anna Albrecht Stiftung stellte ihre Überlegungen zu „Chancen durch Bildung – Nachwuchskräfte von morgen für Berufsbilder sensibilisieren“ vor, in denen Grundschulkinder in der 3. und 4. Klasse mit Berufsbildern (aus Handwerk und mehr) vertraut gemacht werden könnten. Die Runde gab Hinweise darauf, dass der Zugang zu Berufsbildern in dieser Altersgruppe vor allem über Vorbilder aus ihrer Lebenswelt eröffnet werden kann, aber dass es vor allem darum gehen sollte, Leidenschaften zu wecken. Betont wurde, dass mit Stereotypen in der Berufswelt kritisch umgegangen werden muss. Es gab den Hinweis, dass gerade die zivilgesellschaftlichen Angebote Talente und Leidenschaften von Kindern und Jugendlichen auch außerhalb der Schule fördern. Die SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik setzt auf ein neues Schul(organisations)entwicklungsprogramm gegen Rassismus und Diskriminierung, um diskriminierende Strukturen in der Schule abzubauen und dadurch Chancen für die diverse Schülerschaft zu erhöhen. Die SchlaU-Werkstatt begleitet die Schulen (pädagogische Fachkräfte und Schülerschaft) in einem anderthalbjährigen Prozess. Diskutiert wurden in der Runde die Finanzierungsmöglichkeiten, um mehr Schulen, die Interesse an dieser Organisationsentwicklung haben, Beteiligung zu ermöglichen. In den Fokus rückte die Patchworkfinanzierung, die zwar einen höheren Verwaltungsaufwand mit sich bringt, jedoch durch das gemeinsame Interesse und Wirken mehr Aufmerksamkeit für das Thema und ein gemeinsames WIR erzeugen kann. Im Startchancen-Programm wurde ebenfalls eine Möglichkeit für die Schulen gesehen, da hier Schnittmengen der Interessenlagen zu sehen sind.
Schwerpunktthema: Befunde und Botschaften des Forschungsprojektes Zivilgesellschaft und Bildung. Vorstellung und Diskussion zu den Erkenntnissen aus der Forschung
Frau Süß stellte die Befunde und Botschaften vor, die am 12. Dezember 2024 der Öffentlichkeit als Ergebnispräsentation des Verbundforschungsprojekts „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in kommunalen Bildungslandschaften“ vermittelt werden. Die Kernbefunde und daraus resultierenden Botschaften sagen aus, dass das Bildungsengagement der Zivilgesellschaft sich in allen gesellschaftlichen Handlungsfeldern zeigt, bislang jedoch kaum in der Bildungsberichterstattung erfasst wird. Das Engagement ist vielfältig, in den Gruppen der Engagierten, in den Handlungsfeldern und in den Beiträgen selbst. Ein hoher Prozentsatz des Engagements basiert auf freiwilligem Engagement, das viele befragte Organisationen als Grundlage für ihre Arbeit betrachten. Dabei wird es zunehmend schwieriger, freiwilliges Engagement zu mobilisieren und die Engagierten an Organisationen zu binden. Die Organisationen wollen und müssen sich mit diesen Veränderungen auseinandersetzen, benötigen dafür jedoch mehr Unterstützung und veränderte Wahrnehmung als Bildungspartner. Die Forscher stellen fest, dass bildungspolitische Erkenntnisse und Maßnahmen besser mit sozialpolitischen und sozialräumlichen verknüpft betrachtet und entwickelt werden müssen. Ebenfalls betonen sie, dass das mit dem Forschungsprojekt eröffnete neue Forschungsfeld – Zusammenführung von Engagement- und Bildungsforschung – ausgebaut werden muss, um die wahre Bedeutung der zivilgesellschaftlichen Beiträge für die Bildungsentwicklung in Deutschland kontinuierlich zu erfassen (Aufnahme im Nationalen Bildungsbericht und in kommunale Bildungsberichterstattungen).
Diskutiert wurde die Frage, was die zivilgesellschaftlichen bildungsorientierten Organisationen mit diesen Befunden und Botschaften machen können. Die Anwesenden betonten, dass die Studienergebnisse als Hebel für Investitionen in Engagement dienen können, und hoben hervor, dass mit der Studie erstmalig der Bedarf der Zivilgesellschaft selbst erfragt wurde, die Relevanz der Ergebnisse also auch für die Zivilgesellschaft von großem Wert sei, um ihre eigene Arbeit zu bewerten. Bundes-, Landes- und kommunale Politik brauchen und reagieren auf Zahlen (Daten). Bislang lag dazu relativ wenig Aussagekräftiges vor, der Vorwurf stand im Raum „wir (die zivilgesellschaftlichen Organisationen) haben unsere Hausaufgaben nicht gemacht“. Die Anwesenden stellten auch fest, dass die Studienergebnisse zeigen: „Wir sind von Bedeutung“. Dabei wurde auch die Qualität ihrer (Bildungs-)Beiträge betont. Kritisch reflektiert wurde die zivilgesellschaftliche Struktur, mit einer sehr diversen Akteurslandschaft, die nicht einfach zu adressieren und dem Dilemma ausgesetzt ist, vor Ort aktiv zu sein, damit sehr fein abgestimmt handeln zu können, und durch eine Dachstruktur zu riskieren, nicht ausreichend präzise Aussagen für die Lage vor Ort machen zu können. Dieses Spannungsverhältnis muss austariert und neue Wege aus der Zivilgesellschaft heraus entwickelt werden, damit umzugehen. Auch hier gilt, es geht nur zusammen. Die Anwesenden betonten die Bedeutung des Forschungsprojekts und seiner Ergebnisse.
Die nächste Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern wird im Mai 2025 in Weißenburg auf Einladung der HERMANN GUTMANN STIFTUNG stattfinden. Fachliches Schwerpunktthema werden „Einblicke in Kita- und Schulfördervereine. Fokuspunkte im Sozialraum?“ (Arbeitstitel) sein.
Die Teilnehmenden der 9. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern traf sich am 12. Juni 2024 auf Einladung der Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) gGmbH in Regensburg, über 20 Beteiligte tauschten sich zu den Anforderungen ihrer Arbeit und zum Fachthema „Bürgerstiftungen“ aus.
Die Projekte
Fünf Projekte wurden vertieft vorgestellt: Die Adalbert-Raps-Stiftung, Professor Johannes Siebert, stellte ihre „Initiative KLUGentscheiden!“ (Ausgründung aus der Universität Bayreuth) vor, in der 13-14-jährigen Jugendlichen Entscheidungskompetenzen zur Kernfrage „Was mache ich nach dem Schulabschluss“ vermittelt werden. Die Initiative entstand aus einem Forschungsprojekt und plant eine bundesweite Verbreitung, dafür wird Unterstützung für hauptamtliche Strukturen gesucht. bbw e.V., Maximilian Ernest, präsentierte die gemeinsame Konferenz „Nachhaltigkeitsgipfel Bau“ von bbw e.V., Engagement Global gGmbH und dem Bayerischer Bauindustrieverband e.V. und warb um Verbreitung des Hinweises auf die Konferenz und weitere Teilnehmende. Die Idee und die Kooperation der Akteure zu dieser gemeinsamen Konferenz wurde auf dem Jahrestreffen des Netzwerkes Stiftungen und Bildung 2023 geboren. Janina Wiedenbach erläuterte den „Lernraumradar“ der edcosystems gUG, der als digitale Plattform alle Informationen zu Bildungsprojekten und -angeboten bündeln, vorhandene Daten aufnehmen und für den individuellen Nutzen ausgeben kann. Je mehr Daten dort gesammelt werden, desto wertvoller das Instrument für die Visualisierung der Wirkung, der Partnersuche und die inhaltliche Entwicklung von lokalen Bildungslandschaften. Es wurde dafür geworben, dort vorhandene Projektdaten einzustellen und auch hier wird die (finanzielle) Unterstützung für die professionelle Umsetzung des Lernradars problematisiert. Joblinge gAG München berichtete von der „Initiative PLAN A“, einer Ausbildungsoffensive gerichtet an Jugendliche, die üblicherweise schwer zu erreichen sind und besondere Ansprache und individuelle Betreuung benötigen und durch PLAN A erfahren. Durch das bisherige Finanzierungsmodell werden bestimmte Zielgruppen jedoch ausgegrenzt, die man auch erreichen möchte, so dass über alternative Finanzierungsmöglichkeiten nachgedacht wurde. Martina Steinbacher, Schule im Aufbruch gGmbH, warb um den „nachhaltigen Wandel im Bayerischen (Schul)Bildungssystem“ und erklärte, dass der von Schule im Aufbruch angestoßene Transformationsprozess gesichert werden sollte, aber die Finanzierung des gut eingeführten Begleitungsangebots und die funktionierende dezentrale Infrastruktur aufgrund der Finanzierungssituation gefährdet sind.
Deutlich wurde in fast allen Projektpräsentationen, dass trotz bester Ergebnisse und nachgewiesener Wirkung die zivilgesellschaftlichen Angebote kaum Zugang zu dauerhafter Finanzierung haben und damit die prekäre Situation des Leistungsträgers zivilgesellschaftlicher Bildungsakteur zementiert wird. Umso wichtiger ist es, dass die Bedeutung und Wirkung zivilgesellschaftlicher Bildungsbeiträge sichtbarer gemacht werden (Forschung) und in der politischen, aber auch in der zivilgesellschaftlichen Wahrnehmung einen anderen Stellenwert erhalten (Verbesserung der Rahmenbedingungen für Verstetigung von Beiträgen aus der Zivilgesellschaft).
Schwerpunktthema: Bürgerstiftungen
Dr. Franz Strathmann, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Bürgerstiftungen Bayern und Vorstand der Bürgerstiftungen Holzkirchen, führte die Runde in die Entstehung, Entwicklung und Charakteristika der (zum größten Teil) von Bürgerinnen und Bürgern getragenen lokalen Bürgerstiftungen ein. Er warb dafür, dass jeder sich engagieren und auch Stifter oder Stifterin einer Bürgerstiftung werden und damit auch in der Gestaltung der lokalen Gemeinschaft „mitmischen“ kann. Bürgerstiftung ist kein geschützter Begriff. Jedoch haben sich die meisten der in der Initiative Bündnis der Bürgerstiftungen Deutschlands, die unter dem Dach des „Bundesverbandes Deutscher Stiftungen“ und über Regionalkuratoren in den Bundesländern agiert, zusammengeschlossenen Bürgerstiftungen ein Gütesiegel erworben, das die Qualität der Bürgerstiftungen dokumentiert. Es wurde die Altersstruktur der Bürgerstiftungen und über die lokale Verankerung und die Rahmenbedingungen diskutiert, unter denen die Beteiligten sich engagieren. Herr Dr. Strathmann betonte, dass Bildung in mindestens jeder zweiten Bürgerstiftung ein Satzungszweck und ein Handlungsfeld ist, so dass die Relevanz der Bürgerstiftungen für die Bildungsentwicklung vor Ort und damit die Zusammenarbeit mit ihnen auf der Hand liegt.
Die nächste Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern wird am 12. Dezember 2024 in München stattfinden.
Die Engagierten des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern trafen sich zur 8. Sitzung im Rathaus der Stadt Nürnberg als Gäste der Bürgerstiftung Nürnberg und der Stiftungsinitiative Nürnberg. Als Schwerpunktthema wurden erste Ergebnisse des Verbundforschungsprojekts „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in Kommunalen Bildungslandschaften“ diskutiert.
Die Projekte
An der Runde nahmen mehr als 30 Personen aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, aber auch Vertreterinnen aus kommunaler Praxis teil, um sich im fachkollegialen Austausch zu beraten. Vier Projekte wurden vertieft vorgestellt: Föbe – Förderstelle für Bürgerschaftliches Engagement, Sabine Fincks und Michèle Rotter, vermittelt seit langen Jahren ehrenamtliche Bildungs- und Patenschaftsprogramme an Münchner Schulen. Dabei wächst der Bedarf an individueller Förderung der Schülerinnen und Schüler, jedoch nicht die Anzahl der Engagierten, die eher rückläufig ist. Die Beteiligten suchten Antworten auf diese Diskrepanz und waren sich einig, dass über das ehrenamtliche Engagement und seine Bedeutung für die Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler mehr kommuniziert werden muss, um in der Öffentlichkeit, der Politik und Wirtschaft mehr Aufmerksamkeit und Zuwachs von Engagierten zu erlangen. Jugend mit Zukunft gGmbH, Wolfgang Gärthe, stellte den Dalberg-Campus in Aschaffenburg und die interne Schulentwicklung vor, die beispielgebend für andere Schulen Strukturveränderung ermöglichen kann. LESEZEICHEN, eine Einrichtung des Vereins für Fraueninteressen e.V., Sandra Hédiard, fördert durch eine Eins-zu-eins-Lesepatenschaft die individuelle Förderung von Kindern, die weniger gute Bildungsvoraussetzungen mitbringen. Es wurde diskutiert, wie die Zusammenarbeit mit Schulen für alle Beteiligten verbessert werden kann, so dass auch der Mehraufwand für die Schule durch Koordinierung von Unterstützungsangeboten als gewinnbringender Beitrag verstanden wird. Die MEWO Kunsthalle mit dem Programm pARTiLAB (pARTizipationsLABor), Jörn Becker, ist ein außerschulischer Lernort der Stadt Memmingen mit einem (nicht nur) an die Jugend gerichteten Angebot kultureller Bildung. Die Runde brachte Vorschläge und Erfahrungen ein, wie das Bekanntmachen und die Wahrnehmung der Kunsthalle als außerschulischer Lernort sowie deren Erreichbarkeit im eher ländlich geprägten Raum gestärkt werden kann.
Schwerpunktthema: Das Verbundforschungsprojekts „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in Kommunalen Bildungslandschaften“ – Erste Erkenntnisse
Der Stiftungen für Bildung e.V. mit dem Netzwerk Stiftungen und Bildung und das Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) führen das zweijährige Forschungsprojekt durch, um die Rolle und Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Engagements für Bildung zu untersuchen. Ziel ist es, mehr Faktenwissen durch eine quantitative Umfrage gerichtet an Einzelpersonen und Institutionen ergänzt durch Dialogrunden für eine qualitative Vertiefung zu erlangen, mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen für Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu formulieren sowie ein neues Forschungsfeld Bildungs- und Engagementforschung zu eröffnen. Das Forschungsprojekt wird von einem Expertenbeirat aus dem Netzwerk begleitet.
Es wurde neben der Diskussion erster Erkenntnisse wie in anderen Stiftungsnetzwerken auf Länderebene darüber nachgedacht, wie solche Erhebungen wahrgenommen werden. Es wird vermutet, dass der „endgültige“ Nutzen für die Adressaten der Umfrage nicht erkannt wird. Lobbyarbeit für die Interessen der Engagierten aus der Zivilgesellschaft im Bildungsbereich findet bislang nicht wahrnehmbar statt, aber allen Beteiligten ist bewusst, dass es diese braucht, um die Rahmenbedingungen für ihre Arbeit zu verbessern und auch das Engagement von ehrenamtlich Aktiven stabil zu halten oder im besten Fall ausbauen zu können.
Die nächste Sitzung wird voraussichtlich im Juni 2024 in Regensburg stattfinden. Die Beteiligten möchten sich mit dem Themenbereich „Bürgerstiftungen“ befassen.
Die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern trafen sich zur 7. Sitzung auf Einladung der Stadtschülerinnenvertretung München im Münchner Haus der Schüler*innen. In einem gemeinsamen Workshop erarbeiteten die Beteiligten Kriterien und Aspekte zu „Gute Förderpraxis – Was ist das?“
Die Projekte
Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zivilgesellschaftlicher Organisationen stellten sich und ihre Arbeit vor und tauschten sich im fachkollegialen Gespräch zu aktuellen Fragestellungen aus. Neun Projekte wurden kurz vorgestellt, vier davon vertieft. Die gfi gGmbh / Akademie für Philosophische Bildung und WerteDialog stellte ihre Philosophische Berufungs!Orientierung vor, in der junge Menschen sich mit der Frage auseinandersetzen, was sie wirklich wollen, und dabei eigene Entscheidungsmaßstäbe entwickeln. Die Community Kitchen gGmbH bot einen Einblick in ihre Bildungs- und Schulungsangebote, die Umweltbildung Community Kitchen durch Lebensmittelrettung und -verwertung konkret umsetzt. Der Verein für Fraueninteressen e.V. präsentierte die individuelle Lese- und Sprachförderung Lesezeichen München durch eins zu eins Lesepatenschaften, die sich vor allem an Schülerinnen und Schüler richten, die weniger ideale Bildungschancen haben. EduNet Europe gGmbH stellte ihr neues EU-gefördertes Vorhaben Erasmus+ Teacher Academy ScilMi vor, das unter anderem Seminare für Lehramtsstudierende entwickelt, die Zukunftskompetenzen der Lernenden fördern helfen, aber auch die Fachkompetenz der zu Lehrenden in diesem Zusammenhang ausbildet.
Bei allen vorgestellten Vorhaben sind die Herausforderungen einer nachhaltigen Verankerung und angemessenen auskömmlichen Finanzierung zentral, ebenso wie das zielgenaue Einbinden geeigneter Partner, sei es auf Seiten der Zielgruppen oder der Engagierten.
Schwerpunktthema: „Gute Förderpraxis – Was ist das?“
Aus der jeweiligen Perspektive der Förderer und zu Fördernden wurden in einem Workshop die wesentlichen Aspekte an eine gute Förderpraxis herausgearbeitet, um sie in einer zweiten gemeinsamen Betrachtung abzugleichen. Neben den für beide Gruppen geltenden Ansprüchen und Erwartungen wurden weitere identifiziert, die man stärken möchte oder an denen noch gearbeitet werden sollte. Es geht dabei für beide Seiten um klare Kommunikation und Erwartungsmanagement, professionellen Umgang und Wertschätzung. Zu stärken gilt aus der Perspektive der Förderer das Herausarbeiten der Wirkungsorientierung und des Erreichens der Zielgruppen. Die zu Fördernden wünschen sich Unterstützung bei der Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch eine gemeinsame situative Bewertung der Projekthindernisse (wie während Corona), um die Ziele gut erreichen zu können. Die zu Fördernden sähen es gerne, dass an neuen Möglichkeiten gearbeitet wird, den Eigenanteil bei Förderungen kreativ einbringen zu können, aber auch an einer neuen Agilität bei der Projektkonzeption und -durchführung. Die Fördernden würden eine genaueres Hingucken begrüßen, mit wem der Fördersuchende es zu tun hat (zum Beispiel mit dem Unternehmen oder der Stiftung). Alle sind sich einig, dass es ein idealer Zustand wäre, wenn es einen stets aktuellen Überblick gäbe, wer was fördert, und wenn es eine Möglichkeit geben würde, die richtigen Akteure passgenau zusammenzubringen, um vertrauensvoll in ein wirksames Miteinanderarbeiten zu kommen.
Die nächste Sitzung wird am 30. November 2023 in Nürnberg stattfinden. Die Runde wird die ersten Ergebnisse des Forschungsvorhabens „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in Kommunalen Bildungslandschaften“ reflektieren.
Am 30. November 2022 trafen sich die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern zur 6. Sitzung zu Gast bei der Bürgerstiftung Kaufbeuren und Stadt Kaufbeuren, Kaufbeuren-aktiv Bildungsbüro im Rathaussaal. Als Fachthema diskutierte die Runde den Bedarf und die Zielrichtung eines „(Selbst-)Marketing als zivilgesellschaftliche Organisation“ gemeinsam mit Gästen aus der Wirtschaft, Verwaltung und Politik der Stadt Kaufbeuren.
Die Projekte
Rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Stiftungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen tauschten sich in Präsenz über ihre aktuellen Projekte, Planungen und Perspektiven aus. Im Detail vorgestellt wurden von der Papilio GgmbH ihre gesundheitsfördernden Programme für Kinder unter 3 Jahren und zur Stärkung pädagogischen Personals im Krippenbereich. Ziel ist es, feinfühliges Verhalten im Umgang mit den Kleinkindern zu erlernen, um diesen ein differenziertes Bewusstsein für ihre Gefühle vermitteln zu können. 60 Unterrichtseinheiten in Präsenz sind angesichts der steigenden Arbeitsbelastung durch Personalmangel in den Krippen und Kitas sehr viel, so dass Papilio eine Anpassung in der Programmgestaltung vornehmen will. Die Bürgerstiftung Ostallgäu stellte ihr Programm Schülerfirma oal.net vor, mit dem im Ostallgäu Jugendliche von Grund- und Mittelschulen durch das Erstellen von Internetauftritten für Dritte sich Kenntnisse in medientechnischen und wirtschaftlichen Grundlagen erarbeiten. Das Programm soll ausgebaut werden, die Runde gab dazu Hinweise. Die International Rescue Committee gGmbH ist seit 30 Jahren in der Bildungsarbeit tätig und stellte ihr erprobtes Programm Healing Classrooms vor, das Erzieherinnen und Erziehern ermöglichen soll, kompetenter mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen umzugehen und ihnen darin Unterstützung anbieten zu können, Zukunftsängste abzubauen und den eigenen Umgang mit der Vergangenheit zu erlernen. Die Runde gab auf die Frage, welche Gruppen außerhalb der Schulen in diesem Bereich Bedarf und Erfahrung haben, Hinweise auf die die offene Jugendarbeit (Jugendring) und Jugendsozialarbeiter, Helferkreise und bundesweite Netzwerke zu dem Themenkomplex.
Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Fachaustausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: „(Selbst-)Marketing als zivilgesellschaftliche Organisation“
In der vorhergehenden Sitzung hatten sich die Beteiligten mit der Selbst- und Fremdwahrnehmung von zivilgesellschaftlichen Organisationen befasst. Daraus erwuchs der Wunsch, die Erkenntnisse und Ergebnisse mit Personen aus der Wirtschaft, Verwaltung und Politik zu spiegeln.
Till Nißle, Bildung und Betreuung – Verbände – Externe Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben!“ des Stadtjugendrings Kaufbeuren, Alfred Riermeier, Mitglied des Vorstands der Bürgerstiftung Kaufbeuren und bis vor kurzem Leiter des Jugend- und Familienreferats der Stadt Kaufbeuren, und Christian Sobl, Geschäftsführender Vorstand Gablonzer Siedlungswerk und Stadtrat der Stadt Kaufbeuren, ermöglichten einen tiefen Einblick in die Erfolgsfaktoren für ein gutes erfolgsgeprägtes Miteinanderarbeiten, orientiert an den Bedürfnissen und dem Bedarf der Stadtgesellschaft, zu dem auch sie gehören (starkes eigenes bürgerschaftliche Engagement). Zivilgesellschaft „nervt“ manchmal („Sand im Getriebe“), weil sie die Abläufe der Verwaltung stört, aber die Fragen, wer kann was mit wem machen, und, wie kann man Verständnis für die Eigenart des jeweils anderen entwickeln, helfen auf dem Weg, um vor Ort Probleme gemeinsam zu lösen. Ehrenamt braucht Hauptamt – wenn hier eine gute Verzahnung etabliert ist, wirkt das Handeln nachhaltig. Es wird festgestellt, dass für die nicht organisierte Zivilgesellschaft die Lobby fehlt, dennoch wird die kreative Kraft dieser Akteure in Kaufbeuren gut genutzt. Für die Interessenvertretung und die bessere Wahrnehmung und Sichtbarkeit sollte sich die Zivilgesellschaft zusammentun, um über das gemeinsame Interesse und materielle und immaterielle Ressourcen mehr erreichen zu können. Nicht organisierte zivilgesellschaftliche Akteure sollten sich auch als Gruppe stärken, um ihre Anliegen und ihre Möglichkeiten besser vertreten zu sehen (Selbstvertretung). Dazu sollte stärker weg vom Projekt hin zu Prozessen gedacht und ein ganzheitliches, strategisches Denken in den Vordergrund gerückt werden. Dabei helfen bessere, systematischere Vernetzung zwischen städtischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren (regelmäßige Treffen, Beziehungen aufbauen), das Wissen „Du bist nicht allein“ und als Resultat eine verbesserte Kommunikation, so dass man situationsbezogen sofort weiß, mit wem man an welcher Stelle zusammenarbeiten kann und sollte. Man sollte Mitstreiter (für die Lösung von Aufgaben und Problemen) gewinnen wollen und kein „Verschieben“ der Aufgaben beabsichtigen. Zivilgesellschaftliche Akteure sind selbstbewusst – und sollen sie auch sein („Gesetz“), da sie Kompetenzen und Ressourcen einbringen.
Für die nächste Sitzung hat sich die Runde eine Beschäftigung im Workshop mit der Fragestellung „Gute Förderpraxis – Was ist das?“ gewählt.
Am 23. Mai 2022 trafen sich die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern zur 5. Sitzung in der Fuggerei in Augsburg, zu Gast bei den Fuggerschen Stiftungen. Eine Rollenklärung „Selbst- und Fremdverständnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen“ war das zentrale Fachthema, zu dem gemeinsam gearbeitet wurde.
Die Projekte
20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Stiftungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen tauschten sich in Präsenz über ihre aktuellen Projekte, Planungen und Perspektiven aus. Drei Vorhaben wurden ausführlich vorgestellt und besprochen: Papilio gGmbH stellte ihren Ansatz der Gesundheitsförderung durch die Förderung sicherer Bindung von Kindern unter 3 Jahren vor, indem die pädagogischen Fachkräfte im Krippenbereich im umsichtigen Umgang mit Emotionen geschult werden. Papilio gGmbH entwickelt gerade ein neues Angebot, um den Zugang zu Kindern auch über die Eltern zu finden: der Podcast „Gefühle Süß-Sauer“ soll Emotionen wie Mut, Freude, Angst und Traurigkeit sowie den Umgang hiermit kindgerecht erklären. Die Folgen sollen auch als Vorlesegeschichten in Ukrainisch, Russisch, Arabisch und Syrisch übersetzt werden. Die Stadt Augsburg präsentierte ihr Vorhaben „Bildungs.Mittel.Punkte“, das die Übergänge zwischen Schule und Beruf, Inklusion sowie Bildungszugänge stadtteilspezifisch verbessern soll. Hierfür entwickelt die Kommune Augsburg nach dem Münchner Modell der Bildungslokale bedarfsorientiert in Modellregionen Bildungsmittelpunkte, wie zum Beispiel in Augsburg-Oberhausen, um Chancengleichheit in Bildung und Teilhabe durch spezifische und bedarfsgerechte (außerschulische) Bildungsangebote zu stärken und antidemokratischen Tendenzen entgegenzuwirken. Das Pilotprojekt läuft bis 2025. Die Initiative Schule im Aufbruch gGmbH erläuterte ihre Transformationsbegleitung in Schulen sowie den FREI DAY Bayern. Schule soll ein Ort für Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie für die Stärkung von Zukunftskompetenzen werden. Im Zentrum steht der Wandel von Schule im Sinne eines „Whole School Approachs“, wobei die interessierten Schulen in der Transformation professionell begleitet werden, um die Schulgemeinschaft in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu befähigen. FREI DAY ist ein Lernformat, das im Lehrplan mit vier Stunden verankert ist und Kindern und Jugendlichen jahrgangsübergreifend ermöglicht, als Projektteams selbstgewählte Themen im Kontext globaler Fragestellungen in eigener Regie zu bearbeiten.
Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Fachaustausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: Die Rollenklärung „Selbst- und Fremdverständnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen“
Gemeinsam wurde in einem Workshop das Selbst- und Fremdverständnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen erarbeitet. In Gruppen tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das eigene Verständnis als zivilgesellschaftliche Organisation sowie die zugeschriebenen Charakteristika aus und diskutierten gesellschaftliche Rolle sowie Qualitäten der Zivilgesellschaft aus beiden Perspektiven. Zusammenführend wurden Übereinstimmungen zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung miteinander verknüpft und Abweichungen identifiziert. Hierzu überlegten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus einem positiven sowie skeptischen Blickwinkel mögliche Lösungen, um diese Diskrepanzen zu beheben.
Aus der Diskussion heraus will die Runde schwerpunktmäßig in der nächsten Sitzung mit Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik die Erkenntnisse der 5. Sitzung reflektieren und über den Bedarf und die Zielrichtung des „(Selbst-)Marketing als zivilgesellschaftliche Organisation“ austauschen.
Am 29. November 2021 trafen sich die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern zur 4. Sitzung im SHAERE Netzwerk Neuperlach in München, das gemeinsam mit Schule im Aufbruch die Gastgeberschaft übernommen hat. „Haltung im System, Haltung in der eigenen Organisation – Wie lässt sich Veränderung bewirken?“ war das zentrale Thema, das gemeinsam entschlüsselt wurde.
Die Projekte
10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Stiftungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen tauschten sich in Präsenz über ihre aktuellen Projekte, Planungen und Perspektiven aus. Vier Vorhaben wurden ausführlich vorgestellt und besprochen: Papilio gGmbH stellte ihr neues Programm Papilio U3 vor, indem die pädagogischen Fachkräfte im Krippenbereich in einer Ausbildung ihre Feinfühligkeit stärken und mit dieser Kinder und Eltern unterstützen können. Das Bildungsnetzwerk München (BiNet) präsentierte die digitale Plattform „Chance Ganztag“, die in einer übergreifenden Kooperation zwischen Stadt, Land, Zivilgesellschaft und Schulen ermöglicht, auf der Plattform registrierte zivilgesellschaftliche Angebote für den schulischen Ganztag kennenzulernen und für sich zu nutzen. Das kooperative Vorhaben ist erst einmal bis 2026 geplant und konzentriert sich zunächst auf die Stadt München. Schule im Aufbruch erläuterte ihre Transformations-Begleitung in Schulen sowie den FREI DAY Bayern. Im Zentrum steht der Wandel von Schule im Sinne eines „Whole School Approachs“, wobei die interessierten Schulen in der Transformation professionell begleitet werden. FREI DAY ist ein Lernformat, das im Lehrplan mit vier Stunden verankert ist und Kindern und Jugendlichen jahrgangsübergreifend ermöglicht, als Projektteams selbstgewählte Themen im Kontext globaler Fragestellungen in eigener Regie zu bearbeiten.
Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Fachaustausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: Haltung im System, Haltung in der eigenen Organisation – Wie lässt sich Veränderung bewirken?
Gemeinsam wurden in einem Workshop das (Selbst)Verständnis von Haltung und die Qualitäten, die diese mit sich bringt oder auf denen Haltung begründet ist, erarbeitet. Auf der Basis wurden Anlässe und Gründe identifiziert, um Veränderungen, auch im Sinne von Entwicklung, zu bewirken, die sich auf die eigene Organisation ebenso wie auf Veränderungen im zivilgesellschaftlichen oder gesamtgesellschaftlichen System bezogen. Zusammenführend wurde über die Handlungsmöglichkeiten nachgedacht und die Hindernisse und Grenzen, die Entwicklung verhindern.
Aus der Diskussion heraus will sich die Runde schwerpunktmäßig in der nächsten Sitzung mit dem Selbst- und Fremdverständnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen im Sinne einer Rollenklärung befassen.
Am 21. Juni 2021 trafen sich die Teilhaberinnen und Teilhaber des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern zum fachlichen Austausch in der ersten Präsenzsitzung seit 2019 zu Gast bei der Jugendherberge Nürnberg auf der Burg und wurden dort von Herrn Nesensohn, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Jugendherbergswerks, Landesverband Bayern e.V., begrüßt. Das fachliche Schwerpunktthema bei der Sitzung lautete „Gelebte Kooperation! Was tun, um Kooperation zwischen Stiftungen und anderen Bildungspartnern vor Ort nachhaltig zu gestalten?“
Die Projekte
Über 30 Stiftungen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen hatten sich zur Sitzung in Nürnberg angemeldet, um nach fast zwei Jahren wieder vom persönlichen Erfahrungsaustausch profitieren zu können. Dabei wurden vier Projekte vertieft betrachtet und diskutiert: Initiative Bildungswandel – Professionelle Transformationsbegleitung an bayerischen Schulen; Deutsch-To-Go – Kurze deutsche Hörtexte; Akademie Frankenwarte/Gesellschaft für Politische Bildung – Was heißt Demokratie für mich?; WERTvoll macht Schule gUG – WERTvoll macht Schule.
Bei den Präsentationen der Projekte findet ein kollegialer Austausch zu Vorhaben, Ideen und Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag statt.
Schwerpunktthema: Gelebte Kooperation! Was tun, um Kooperation zwischen Stiftungen und anderen Bildungspartnern vor Ort nachhaltig zu gestalten?
In einem moderierten Gespräch beschrieben Angela Novotny, Vorstandsvorsitzende, und Rainer Rupprecht, Programmleiter für die Projekte Lernwerkstatt und Bildungspartner, für die HERMANN GUTMANN STIFTUNG, Helmut Klemm, Schulleiter, Mittelschule Erlangen-Eichendorffschule, Greta Weisenseel, Bildung und Familie, Zukunftsinitiative altmühlfranken des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, Dr. Petra Hiebl, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik, und Wolfram Kriegelstein, Leitender Regierungsschuldirektor (Sachgebietsleiter 40.1), Regierung von Mittelfranken ihre langjährige Zusammenarbeit.
Geprägt von Vertrauen, gemeinsamer Zielsetzung und dem Willen, Schule zukunftsorientiert weiterzuentwickeln, ist ein solides Bündnis einer Entwicklungspartnerschaft geschlossen worden. Die wissenschaftliche Begleitung wertet die Arbeitsergebnisse entlang der Zielsetzungen aus und bietet mit dem Bericht Material, um die Wirkung des Vorgehens zu dokumentieren und über den eigentlichen Untersuchungsgegenstand hinaus nutzbar zu machen.
Eine zentrale Frage in der Runde bezog sich auf den finanziellen Beitrag der Stiftung und dessen Bedeutung. Frau Novotny und alle aus dem Bündnis machten deutlich, dass Geld zwar eine wichtige Rolle spielt, aber es bei allen Maßnahmen immer um eine Form von Erprobung neuer Ideen und Fortschrittsansätzen geht. Die finanziellen Mittel sind ein Teil des Erfolgsrezepts, um etwas ohne Sachzwang ausprobieren zu können, aber sie sind nicht die Grundlage für den Erfolg des Zusammenwirkens. Grundlegend bei allem hingegen ist die gemeinsame Zielorientiertheit der unterschiedlichen Partnerorganisationen im Entwicklungsbündnis, die langjährige erprobte Zusammenarbeit und der Wille, eine nachhaltige Veränderung in der Schulentwicklung auch durch eine gelebte Kooperation zu erlangen, unter anderem mit der Regierung von Mittelfranken, Sachgebiet 40.1 als „Ermöglichungsbehörde“.
Für die nächste Sitzung wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Workshop rund um das Thema „Haltung im System, Haltung in der eigenen Organisation – Wie lässt sich Veränderung bewirken?“.
Zum Schwerpunktthema „Gelingensbedingungen für Kooperationen von Stiftungen mit anderen Akteuren im Bildungsbereich“ fand am 12. November 2019 die 2. Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern statt. Das Netzwerk war zu Gast bei Chancenwerk e.V., Stiftung Fairchance, JOBLINGE-Stiftung und Eleven gGmbH auf der Praterinsel in München.
Die Projekte
Die über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um sich über ihre fachbezogenen Aktivitäten und ihre Organisationen auszutauschen und sich näher kennenzulernen. Die Barbos Stiftung, die gepedu GmbH, Handicap International e.V., die Joachim & Susanne Schulz Stiftung, das Landratsamt Rosenheim, die Stiftung FREUNDE und Förderverein der Stiftung FREUNDE, die Transferagentur Bayern für Kommunales Bildungsmanagement und die VRD Stiftung für Erneuerbare Energien stellten kurz ihre Projekte vor. Die NaturTalent Stiftung gGmbH, die Papilio gGmbH und Digital2School hatten die Chance, vertieft ihre Arbeit und damit verbundene Herausforderungen vorzustellen und mit den anwesenden Netzwerkteilhaberinnen und -teilhabern zu diskutieren.
Schwerpunktthema: „Gelingensbedingungen für Kooperationen von Stiftungen mit anderen Akteuren im Bildungsbereich“
Wilfried Lohre, Partner im Netzwerk Kommunale Bildung und langjähriger Begleiter des Netzwerkes Stiftungen und Bildung, setzte einen Impuls zu „Gelingensbedingungen für Kooperationen von Stiftungen mit anderen Akteuren im Bildungsbereich“. Er umriss die Debatte und die Entwicklungen von Kooperationsansätzen im Bildungsbereich in den letzten 20 Jahre aus seiner Sicht und konstatierte: „Viele sprechen von Kooperation – aber wissen sie auch wovon sie reden?“ Kooperation ist ein langwieriges und mühsames Geschäft, es gibt keine kurzzeitigen Erfolge, aber sie ist alternativlos, so lautete sein Fazit. Kooperation ist der Schlüssel zu Wirkung und Nachhaltigkeit von Projekten, Vorhaben und Prozessen im Bildungsbereich, in dem die verschiedenen politischen Ebenen (Bund, Land, Kommune) und sehr diverse Akteure (zuständige Verwaltungen, zivilgesellschaftliche Akteure, Stiftungen) sich miteinander abstimmen und ihre Aktivitäten aufeinander beziehen sollten.
In den letzten 10 Jahren sieht er deutliche Fortschritte. Immer mehr Akteuren wird deutlich, dass Kooperation organisiert werden muss und Geld und Ressourcen kostet. Um Kommunen unter anderem bei der Entwicklung von nachhaltigen Kooperationsstrukturen (intern wie extern) zu beraten und zu begleiten, wurden aufbauend auf dem Bundesprogramm Lernen vor Ort, das gemeinsam mit Stiftungen durchgeführt worden ist, die Transferagenturen für Kommunales Bildungsmanagement vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingerichtet. Positive Effekte auf der kommunalen Ebene lassen hoffen, dass systematische Kooperations- und Kommunikationsstrukturen für die lokale Bildungsentwicklung unter Beteiligung der Zivilgesellschaft wachsen. Auch Stiftungen und andere zivilgesellschaftlich Aktive widmen sich immer häufiger dem Aufbau und der Etablierung belastbarer Kooperationsbeziehungen.
In der Diskussion wurde deutlich, dass Erkenntnis und Handeln jedoch noch nicht immer bei allen Akteuren Hand in Hand gehen, aber Wilfried Lohre ermutigte die Teilnehmenden, Kooperation zu wagen und die politisch Zuständigen und Verantwortlichen immer wieder in die Pflicht zu nehmen, echte Kooperationen einzugehen und umzusetzen, um gemeinsam für nachhaltige Bildungsaktivitäten zu sorgen.
Das Thema ist nicht zu Ende diskutiert. Für die nächste Sitzung wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Gelebte Kooperation! Was tun, um Kooperation zwischen Stiftungen und anderen Bildungspartnern vor Ort nachhaltig zu gestalten?“ mit einem Blick auf die praktische Umsetzung als Schwerpunktthema.
Zum Schwerpunktthema „Die Rolle von Stiftungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ fand am 23. Mai 2019 die 1. Reguläre Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern statt. Das Netzwerk war zu Gast im Seminarzentrum der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH in Schweinfurt.
Die Projekte
Die knapp 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um sich über ihre fachbezogenen Aktivitäten und ihre Organisationen auszutauschen und vor allem auch, um sich näher kennenzulernen.
Der Verein Chancenwerk e.V., die Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) gGmbH, die JOBLINGE Stiftung, die NaturTalent Stiftung gGmbH, Papilio gGmbH und die Stiftung Fairchance nutzten die Gelegenheit, ihre Projekte vorzustellen und in einen intensiven kollegialen Fachaustausch mit den anderen Netties einzutreten.
Schwerpunktthema: „Die Rolle der Bildungsstiftungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“
Sabine Süß, Leiterin der Koordinierungsstelle des Netzwerkes Stiftungen und Bildung hielt den fachlichen Impulsvortrag zum Thema „Die Rolle der Bildungsstiftungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, auf das sich die Teilnehmenden beim letzten Treffen geeinigt hatten. Nach der Klärung und Einordnung des Begriffs Bildung stellte sie ausführlicher dar, welche besondere Rolle Stiftungen und zivilgesellschaftliche Akteure einnehmen können, dadurch, dass sie nicht in Marktkonkurrenz treten müssen, Gewinne nur erwirtschaften, um diese dem Gemeinwohl durch ihre Arbeit wieder zuzuführen, und keine politischen Vorgaben erfüllen müssen. Diese „große Freiheit“ sollten sie klug nutzen, denn „gesellschaftlicher Zusammenhalt ist nicht die Addition von Projekten“. Dieser erfordert unter anderem vielmehr langfristig angelegte Bildungs- und Teilhabeangebote.
Zivilgesellschaftliche Bildungsakteure können und sollten ihren Beitrag dazu leisten, indem sie zum Beispiel den lokalen Handlungsbedarf feststellen (am besten durch das kommunale Bildungsmonitoring der Kommune), den Austausch untereinander und die Kooperation miteinander kultivieren und darauf aufbauend passgenaue weitere Angebote des lebenslangen Lernens auf der lokalen Ebene bereitstellen.
In der anschließenden Diskussion wurde betont, dass insbesondere non-formale Bildungsangebote Menschen befähigen können, ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen, an gesellschaftlichen Entwicklungen teilzuhaben und Engagement anstoßen. In Mentoring-Projekten zum Beispiel begegnen sich oftmals Menschen, deren Wege sich sonst nie gekreuzt hätten. Diese Verbindungen zwischen Generationen oder verschiedenen Ebenen oder Gruppen der Gesellschaft sind eine wichtige Basis für gutes Zusammenleben. Menschen erleben, dass sie anderen etwas geben können. In Summe fördern diese Befähigungen und Aktivierungen von Menschen gesellschaftlichen Zusammenhalt durch das Erleben von Selbstwirksamkeit.
Für die nächste Sitzung wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Gelingensbedingungen für Kooperationen von Stiftungen und anderen Akteuren“ (Arbeitstitel) als Schwerpunktthema.
Zur Gründung des mittlerweile sechsten Stiftungsnetzwerkes Bildung auf Länderebene fanden sich am 21. November 2018 rund 60 Teilnehmende aus Stiftungen sowie weitere zivilgesellschaftliche Akteure aus ganz Bayern zusammen, um ihre künftige enge Zusammenarbeit zu besiegeln. Das Netzwerk war zu Gast bei der BayWa Stiftung in München.
Rahmen und Mitwirkende
Im ersten Teil der Sitzung stellte Sabine Süß, Leiterin der Koordinierungsstelle des Netzwerks Stiftungen und Bildung, den Rahmen und die Ziele von Stiftungsnetzwerken Bildung auf Länderebene vor. Durch diese Netzwerke werden Grundstrukturen für einen systematischen Erfahrungs- und Wissensaustausch geschaffen, die Transparenz im Stiftungssektor erhöht und durch den regelmäßigen Austausch Synergien für die Teilnehmenden ermöglicht. In einer Vorstellungsrunde wurde das breite Spektrum von vertretenen Stiftungen, Bildungsinitiativen und weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren und Akteurinnen deutlich, die dann feierlich die Gründung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern beschlossen.
Verfahren und Themenfindung
Im zweiten Teil verständigten sich die Anwesenden über die Organisation und auf das künftige Prozedere der Sitzungen, die zweimal im Jahr bei wechselnden gastgebenden Netzwerkteilhabern stattfinden werden. Als Thema für die nächste Sitzung des Stiftungsnetzwerkes Bildung in Bayern wurde aus einer gemeinsamen Themensammlung „Die Rolle der Bildungsstiftungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ ausgewählt.